Wie der große Stein nach Sythen kam

Den Teufel verdross es, dass die Leute in Sythen sehr fromm waren. Um sie deshalb vom Erdboden zu vertilgen, raste er durch die Lüfte nach Seppenrade, nahm einen dort liegenden gewaltigen Stein in seine Krallen und machte sich auf den Weg nach Sythen. Kein Haus sollte in dem stillen Dörfchen stehenbleiben. Aber der Böse hatte sich zu viel zugemutet. Als er sein Ziel fast erreicht hatte und er unter der immer schwerer werdenden Last ächzte, dass es über den dunklen Hängen nur so blitzte und donnerte, entglitt der Stein unter lautem Getöse seinen Klauen und blieb auf einem Hügel liegen, der seit dieser Zeit Steinberg genannt wird.

Nach anderer Lesart soll das neue Sythener Kirchlein den Teufel erbost haben. Er habe deshalb den Entschluss gefasst, es durch einen Steinwurf zu zertrümmern. Als er aber wider Erwarten schon von weitem das Kreuz auf dem Kirchturm erblickt habe, sei ein mächtiger Zorn über ihn gekommen und er habe mit einem furchtbaren Gebrüll, bei dem im feurige Blitze aus Rachen und Augen geschossen seien, den Stein fallen gelassen.